Archive for the ‘Campusleben’ Category

Heute stehe ich kurz vor der Abreise. Meine Sachen sind fast fertig gepackt und ich hoffe, dass ich die 30 kg Gepäck nicht überschreiten werde. In den letzten Monaten habe ich unglaublich viel erlebt, Gutes und Schlechtes. Es ist irgendwie schon ein komisches Gefühl in wenigen Stunden von hier abreisen zu müssen. Viele sind schon vor einigen Tagen oder vor einer Woche abgereist und somit bin ich eine der letzten internationalen Studenten hier, aber auch von den indischen Studenten fahren viele über die Ferien zu ihren Familien nach Hause. Die meisten von ihnen wohnen bis zu 35 Zugstunden von Chennai weg, das ist schon ein ordentliches Stück. Meinen Papierkram konnte ich gestern auch endlich vollständig abgeben, das war auch irgendwie ein seltsames Gefühl. Fertig halt. Heute muss ich mein Zimmer räumen und zum Flughafen fahren. Mein Zimmer bekommt dann eine andere Studentin, vielleicht eine andere internationale Studentin? Mein Mentor meinte einmal zu mir, dass es ihm aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, viele seiner Studenten ins Ausland zu schicken, deshalb will er so viele internationale Studenten wie möglich am IIT Madras aufnehmen, damit die indischen Studenten von ihnen etwas die westliche Kultur kennen lernen können.

Ich werde mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von diesem Ort verabschieden. Mit einem lachenden Auge, weil ich mich natürlich auf Deutschland und mein Zuhause freue, meine Familie und Freunde. Mit einem weinenden Auge, weil ich die Menschen, die ich hier kennen gelernt habe sehr vermissen werde. Natürlich hoffe ich, dass sich sie irgendwann mal wiedersehen oder besuchen kann, aber das kann man heute ja noch nicht sagen. Ich werde die Tage vermissen, an denen man nur bei Gurunath saß und zusammen einen Saft getrunken und gequatscht und getratscht hat, die Tage an denen wir auf Gästelistenplätze (oder auch nicht) in die Clubs von Chennai gegangen sind um uns vom indischen Studentenalltag abzulenken und Spaß zu haben und so unglaublich vieles mehr!

Die Erfahrungen die ich hier gemacht habe möchte ich auf keinen Fall missen! Ich bin sehr froh und dankbar dass es mir möglich war ein Semester am IIT Madras zu leben und zu studieren und es mir so möglich war viel zu erleben. Ich werde bald in das Flugzeug steigen und werde nicht nur einen vollen Koffer mitnehmen, sondern auch Erfahrungen fürs ganze Leben, die ich hier gesammelt habe.

Read Full Post »

Wie sieht sieht eigentlich mein Wohnheim aus? Der Frage gehe ich in meinem heutigen Beitrag auf den Grund. Von Juli bis Dezember konnte ich dieses Zimmer mein Heim nennen:

Ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett und Nischen in der Wand. Daraus besteht dieser Raum. Natürlich auch noch aus zwei (mehr oder weniger) Fenstern und zwei Türen. Eine führt auf den Gang im dritten Stock im Innenhof des Sarayu-Hostels, die andere auf einem Balkon in Richtung Mess hinter dem Hostel (da zieht manchmal ein nicht ganz so schöner Geruch hoch). Ansonsten ist es wirklich gut, dass mein Zimmer im obersten Stockwerk ist, da man dort nicht so stark von Moskitos belästigt wird wie im Erdgeschoss.

Das Bad ist ein Raum mit vier Waschbecken, drei Duschen, einer westlichen Toilette, drei typisch indischen Toiletten und zwei Waschsteinen. Ja, Waschsteinen. Ganz richtig. Die halbautomatische Waschmaschine im Waschraum ist nämlich immer kaputt. Keine Ahnung wie, aber irgendwie sind Manche nicht in der Lage sie richtig zu bedienen und brechen regelmäßig die Schalter kaputt. Deswegen bin ich auf die Handwäsche umgestiegen: Wäsche über Nacht einweichen, am nächsten Tag mit der Hand durchkneten und dann mehrmals mit Wasser ausspülen. Klappt auch ganz gut. Und einfacher als sich jedesmal den Schlüssel für den Waschraum von ganz unten zu holen für eine Waschmaschine die dann eh nicht richtig funktioniert. Das Bad wird täglich „gereinigt“, d.h. es wird komplett geflutet, aber mit Abwischen der Waschbecken etc. haben sie es leider nicht so.

Vor dem Hostel ist dann noch ein Bereich um sein Fahrrad abzustellen und direkt neben dem Hostel ist die Mädchen-Mess, in der es Frühstück, Mittagessen, Nachmittags Kaffee, Milch und Tee und Abendessen gibt.

Im folgenden Album habe ich ein paar Fotos hochgeladen in denen ihr Euch das ganze nochmal in Bildern anschauen könnt.

 

Mein Hostel - ein Traum aus Beton

Mein Hostel – ein Traum aus Beton

 

Read Full Post »

Bevor man das IIT verlassen kann muss man sich hier „abmelden“. Das Ganze ist, wie soll es auch anders sein, wieder mit ganz viel Papierkram verbunden. Hier eine Liste wo man überall hin muss:

  • Hostel (in meinem Fall das Sarayu): Hier muss man sich das „No Dues“ – Formular geben lassen, dann muss man sich eine Unterschrift von jemandem abholen, der für die Hostel-Library zuständig ist, eine Unterschrift von der Frau in der Mensa, eine Unterschrift vom Hostel-Warden und ganz zum Schluss muss man sich noch eine Unterschrift vom CCW abholen.
  • Department (Department of Computer Science and Engineering): Eigentlich muss man sich hier folgende Unterschriften für sein „No Dues“-Formular abholen: Department Library, Stores, Hardware Lab, Systems Lab, DCF, Concerned Lab, Faculty Advisor/Guide, Office of Alumni Affairs. Da mein Mentor aber der Dean of Academic Section ist (also ein relativ hohes Tier am IIT Madras) hat er mir gleich alles unterschrieben und mir somit eine riesen Rumrennerei erspart. Danke!
  • Library: Hier muss man hin und sich auch ein „No Dues“-Formular geben lassen und man wird gefragt ob man seine IIT-ID-Card behalten will oder nicht.

Hat man diese 3 Formulare erfolgreich bekommen muss man nun folgendes machen: Eine Kopie muss man zum International Office bringen, die Originale kriegt die Academic Section. Wenn man das nämlich nicht macht bekommt man später sein Transcript of Records nicht zugeschickt!

Und das wars auch schon! Zum Glück ist das nicht ganz so viel Rennerei wie am Anfang.

Read Full Post »

Die letzten Tage am IIT Madras sind angebrochen. Der Lernstress der letzten Wochen ist immer noch zu spüren, obwohl ich „nur“ drei Final Exams und einige Abgaben hatte. Am 15.11 war Vorlesungsschluss, ab hieß es: lernen, lernen, lernen…

Also wurden viele Tage im Zimmer verbracht un gelernt. Viele Verantwortliche des IITs haben in der Zeit die Studenten reichlich mit seltsamen eMails versorgt. Inhalte der Mails waren:

  • Energiedrinks sind gefährlich. Letztes Semester soll es 2 Studenten gegeben haben, die nur wegen Energiedrinks 2 Monate lang nicht geschlafen haben. (Ich denke nicht dass man nur mit Hilfe von Energiedrinks 2 Monate lang nicht schlafen kann, da müssen andere Faktoren auch eine Rolle gespielt haben,wie der hohe Lerndruck etc.)
  • Man solle sich immer warm anziehen weil es Abends kalt wird (okay, das stimmt), gesundes und gekochtes Essen zu sich nehmen (ob das Essen in der Mess auf Dauer wirklich gesund ist lasse ich jetzt mal im Raum stehen) und in der Prüfungszeit hitzige Diskussionen vermeiden (aha, warum auch immer)
  • Ausnahmsweise wurde das Internet in diesem Zeitraum den ganzen Tag angelassen, aber auch hier wieder eine Mail: Man solle es doch gewissenhaft benutzen und nicht zu viele Filme schauen.

Bei solchen eMails fühle ich mich eher etwas bemuttert und nicht als erwachsener, selbstständiger Student wahrgenommen. Obwohl man dazu leider sagen muss, dass die meisten Studenten am IIT wirklich diese „bemutternde, strenge Art“ irgendwie noch brauchen, weil sie größtenteils (vor allem die B-Techs) noch nicht wirklich sehr reif und eigenständig sind.

Aber genug davon. Komme ich nun zu einem Resümee der Kurse die ich am IIT belegt habe:

Operating Systems:

Dieser Kurs bringt mir 3 indische Credits ein (=6ECTS). Statt fand er im E-Slot bei Professor Kamakoti. Der Kurs an sich war sehr theoretisch, in den Vorlesung stand Kamakoti an der Tafel und hat sein mit Hand geschriebenes Skript vorgetragen. Manchmal auch ohne Skript. Schon vor dem ersten Quiz habe ich gemerkt, dass hier ganz schön viel theoretisches Wissen abverlangt wird. Vor allem Kenntnisse aus Vorkursen, die ich nicht belegt hatte. Das war sehr schlecht, weil doch Kamakoti selbst mir diesen Kurs vorgeschlagen hat, nachdem ich ihm meine Vorkenntnisse geschildert hatte. Nach Gesprächen mit ihm meinte er, dass „wir das schon packen würden“. Ahja, sehr zuversichtlich. Das 2. Quiz sowie das Final Exam hatten es auch in sich, mal sehen wie letzteres gelaufen ist. Ich weiß jetzt mehr über Betriebssysteme als vorher und der Kurs hat mir schon dabei geholfen ein Betriebssystem und seine Arbeitsweise besser zu verstehen. Ich weiß jetzt was Deadlocks sind, wie sie entstehen, wie sie vermieden werden können und vieles mehr.

Introduction to Database Sytsems:

Der Kurs ist 4 indische Credits Wert, fand im D-Slot statt und der betreuende Professor heißt Kumar. In diesem Kurs wurden mir die Grundlagen von Datenbanken beigebracht. Vom Entity-Relationship-Modell über Relationale Algebra bis hin zu SQL und Query-Optimization. Auch ein sehr theoretischer, aber immerhin mit Power-Point-Präsentation. Zusätzlich dazu gab es Tutorials, die aus nicht benoteten Arbeitszetteln bestand, und ein Assignment. Ziel des Assignments war es, eine relationale Datenbank mit dazugehörigen Spezifikationen, Entity-Relationship-Model zu entwickeln und zum Schluss ein Programm für den Datenbankzugriff zu schreiben. Diese praktische Aufgabe war ein ganz guter Gegenpol zu den theoretischen Vorlesungen.

Marketing Management:

Diesen Kurs fand ich persönlich sehr interessant. Er ist 3 indische Credits wert, fand im G-Slot statt und der Professor hieß Jayachandran. Der Kurs war ein rein theoretischer Kurs ohne zusätzliche Assignments. Er beschäftigte sich mit Marketing-Strategien und dem Management der Marketing-Resourcen einer Firma und deren Vorgehensweisen. Mal etwas ganz anderes als die anderen „Computer Science“-Kurse, die ich gewählt hatte.

 

Im Großen und Ganzen sind die Kurse am IIT Madras reine Vorlesungskurse. Es gibt zwar zusätzlich zu manchen Vorlesungen Labore, aber eben leider nicht zu allen. Und für Medieninformatik-Studenten sieht es da dann nochmal ein Stückchen mauer aus.  Es gibt zum Glück die Möglichkeit Kurse an anderen Departments zu belegen, wie dem Department for Management Studies oder dem Department for Humanity Studies. Hätte ich das ein bisschen früher gewusst oder hätte mir jemand das früher gesagt hätte ich denke ich im Nachhinein etwas andere Kurse gewählt.

Read Full Post »

Wow! Die Affen werden immer hinterhältiger! Oder klüger?! Jetzt klopfen sie nämlich schon an Türen…

Das ist mir nämlich passiert: Ich war zu um halb 5 zum Kaffeetrinken in der Mess verabredet. Um 5 vor halb klopft es an meiner Tür. Es hat sich zumindest so angehört als würde jemand klopfen. Ich mache also nichtsahnend meine Tür auf und siehe da. Spaziert ein riesen großes Affenmännchen in mein Zimmern. In meinem Schreck knalle ich die Tür zu. Der Affe muss dabei irgendwie mit rausgeflogen sein. 5 Minuten später war er dann auch schon wieder weg. Kurz zuvor hat ein andere Affe versucht von außen sehr gewaltsam mein Fenster aufzubrechen, hat es aber zum Glück nicht geschafft. Wie ich später erfahren habe hat er es wohl geschafft das fest verschlossene (!) Fenster meiner Zimmernachbarin aufzubrechen. Er hat ihr ganzes Zimmer verwüstet  und nicht eine einzige Süßigkeit übrig gelassen. Noch mal Glück gehabt…

Affen im Sarayu-Hostel

Affen im Sarayu-Hostel

Read Full Post »

Monkey-Guards

Seit letzter Woche gibt es zwei neue Jobs in meinem Wohnheim: Monkey-Guard (dt. in etwa „Affenverscheucherinnen“). Ihr Job ist es die Affen in meinem Hostel zu vertreiben.

Ahja… So löst man in Indien also Probleme. Symptombekämpfung, anstatt das Problem an der Wurzel zu packen. Naja, ist ja nicht das erste Mal, bin ich ja eigentlich schon gewohnt. Trotzdem frage ich mich, ob es nicht sinnvoller sei, einfach andere Mülleimer zu benutzen, dass die Affen davon nicht mehr angelockt werden, oder eine extra verschließbare Tür vor die Mülltonne zu bauen, sodass die Affen nicht mehr an den Müll gelangen können. Aber nein, das wäre ja nun wirklich viel zu einfach. Stattdessen werden zwei Frauen bezahlt, die von 9 Uhr – 18 Uhr Affen vertreiben sollen. Wohlgemerkt ist die Affen-Rush-Hour morgens um 6 Uhr und dann erst wieder nachmittags. Heißt also, die guten Frauen haben den Großteil ihrer Arbeitszeit nichts zu tun und sitzen also im Gang rum und unterhalten sich lautstark, was hinsichtlich der Vorbereitung auf die Final-Exams nicht so arbeitsfördernd ist. Aber seit Neuestem haben sie sich zum Glück ein anderes Plätzchen zum „quatschen“ gesucht. Und wenn sie nicht gerade rumsitzen und quatschen, oder gar Affen verscheuchen, dann laufen sie durch die Gänge und schlagen mit ihrem Affenvertreiber-Stock gegen die Geländer und auf den Boden. Auch nicht gerade sehr angenehme Geräusche. Aber sie machen ja nur ihren „Job“.

Meint man zumindest… Wenn man sie wirklich braucht sind sie nämlich nirgends aufzufinden. So wie neulich, als ich mit meiner Saftflasche in mein Zimmer im obersten Stock wollte, um die Ecke gebogen bin und dann ein riesiges Affenmännchen vor mir stand. Was macht man da vor Schreck natürlich? Genau: umdrehen und weglaufen. Leider ist er mir gefolgt, irgendwie waren es dann auch auf einmal vier Affen, wahrscheinlich haben sie meine Saftflasche gesehen, die ich aber nicht ohne Weiteres aufgeben wollten. Also bin ich einmal im Hostel im Kreis gelaufen, um von der anderen Seite in mein Zimmer zu kommen. Leider waren die Affen dann auf einmal auf der anderen Seite. Ich habe im Ganzen rund 15 Minuten gebraucht um in mein Zimmer zu kommen, da ich selbst leider, leider keinen Stock bei mir hatte. So viel also zu den Monkey-Guards….

Affe auf dem Campusgelände

Affe auf dem Campusgelände

Read Full Post »

Diwali oder Dipavali oder Divali oder Deepavali (Hindi, दीवाली, dīvālī „Anordnung von Lichtern“, Tamil, தீபாவளி, dīpāvaḻī „Weg des Lichts“), das Lichterfest, ist ein bedeutendes mehrtägigeshinduistisches Fest in Indien, Sri Lanka und Nepal sowie anderen vom Hinduismus geprägten Ländern, zum Beispiel in Mauritius, Suriname, Südafrika, Fidschi, Trinidad und Tobago sowie in der indischen Diaspora. Das Fest kann auf Grund seiner spirituellen sowie sozialen Bedeutung und seines fröhlichen Charakters mit Weihnachten verglichen werden. In Nordindien ist Diwali gleichzeitig der Neujahrstag. (Quelle: wikipedia.de)

Besser als dieser Ausschnitt aus dem Wikipedia-Artikel über  das Diwali-Fest hätte ich es nicht zusammenfassen können. In meinem Hostel wurde ein hinduistischer Gottesdienst von einem Mönch abgehalten. Vor dem Eingang des Hostels haben die Mädchen ein Kolam aus buntem Sand gestreut. Schon den ganzen Tag über hörte man vereinzelt laute Feuerwerkskörper explodieren. Als ich gehört habe dass im Pampa-Hostel Süßigkeiten verteilt werden, hab ich mich natürlich sofort dorthin auf den Weg gemacht 😉 Zwar haben mich die Süßigkeiten dort nicht wirklich aus den Socken gehauen, die Knallerei vor dem Jungenhostel schon! Bei den Mädchen und Knallern kann man pauschal sagen: desto schöner, desto besser. Bei den Jungs gilt da eher: desto lauter, desto besser. Als es dunkel wurden dort fröhlich rumgeknallert. Es hat sie etwas nach Krieg angehört, aber Diwali am Pampa-Hostel feiert man angeblich immer so. Nachdem ich und ein paar andere Studenten genug von den lauten Böllern hatten, wollten wir uns auf den Weg zum „Ascendas“ (ein großes Bürogebäude mit großem Food-Court in der Nähe des IITs) mit unseren Fahrrädern machen, um dort zu essen. Das ganze Vorhaben gestaltete sich dann doch etwas gefährlicher als zunächst gedacht, da nicht nur auf dem Campus wie wild rumgeböllert wurde, sondern auch auf den Straßen. Da ist es auf dem Weg bis hin zum Ascendas einige Male vorgekommen, dass eine kleine Rakete knapp an meinem Kopf vorbeigeflogen ist. Viele fanden es auch lustig, einfach einige Böller in unsere Richtung zu werfen. Nicht ganz so lustig wie ich finde. Da fragt man sich schon einmal, ob alle Inder überhaupt wissen, wie gefährlich die Böller sein können? Am Abend zuvor waren wir ja in einem indischen Restaurant abendessen und danach etwas am Rumknallen. Ein Knaller ist dabei fast direkt nach dem Anzünden explodiert. Zum Glück wurde der Böller noch rechtzeitig losgelassen, sodass nichts passiert ist. Man sollte also immer vorsichtig mit indischem Feuerwerkskörpern sein, da viele der Böller auch in Kinderarbeit hergestellt wird, obwohl Kinderarbeit in Indien offiziell verboten ist.

Nachdem wir Essen waren, ging es auf den Wasserturm nahe dem Taramani-Gate. Eigentlich ist die Tür dort abgeschlossen und das Betreten verboten, aber glücklicherweise war sie an dem Tag offen (warum auch immer?! Ich vermute, weil einige Studenten dort eine Kamera aufgebaut hatten um das Geschehen von oben zu filmen). Also sind wir über die Treppe auf das Dach gelangt und hatten einen wunderschönen Ausblick über Chennai, den gesamten Campus und natürlich das Feuerwerk über den Dächern Chennais in den verschiedensten Farben. Auf dem Campusgelände wurde hauptsächlich mit lauten Böllern geknallt, auch in den Hostels, sodass das Feuerwerk auf dem Campusgelände etwas an Kriegsbilder aus dem Fernsehen erinnert hat. Aber auch nur ein kleines bisschen 😉 Alles in allem eine sehr schöne Erfahrung.

 

Diwali

Diwali

Read Full Post »

Ich war neulich schon sehr überrascht, als ich gehört habe, dass jetzt auch Mädchen in der eigentlichen „Boys-Mess“ essen dürfen. Zuvor waren die normalen Mensen (ausgenommen der Food Court) strikt nach Geschlechtern getrennt! Die Jungen dürfen zwar immer noch nicht in die Mädchen-Mess, aber das ist ja schon einmal ein Schritt in „die richtige Richtung“ der Gleichberechtigung (mag man meinen).

Tja, und dann höre ich heute, dass das Jungenhostel für indische Mädchen nun komplett Sperrgebiet ist. Zu beginn durften man gegen Vorlage der ID-Card und einem Eintrag im „Ladys Book“ bis 21 Uhr in dem Hostel verweilen. Das geht jetzt nur noch bei den internationalen Studentinnen. Für die indischen Studentinnen ist es tabu. Der Eintritt für Jungen in das Mädchenhostel ist ja eh schon immer verboten gewesen.

Zuerst galt das Verbot für alle Studentinnen, dann hat sich aber eine internationale Studentin (ihr Freund wohnt in einem der Jungenhostel) beim International Office beschwert und es gibt nun die Ausnahme für die internationalen Studenten. An sich finde ich das schon ziemlich unfair gegenüber der indischen Studenten, dass für die Exchange-Students so eine gewaltige Ausnahme und Bevorteilung gemacht wird. Die indischen Studenten müssen sich jetzt sicher denken: „Diese blöden internationalen Studentinnen dürfen alles und für uns wird alles eingeschränkt!“ Was ich auch etwas verstehe, denn diese Neuregelung ist ja eher ein Schritt zurück als ein Schritt nach vorne. Das seltsame an der ganzen Geschichte ist, dass noch nicht einmal eine Rundmail an alle Studenten verschickt wurde, in der diese Neuregelung angekündigt wird, sondern sie einfach hinter dem Rücken erwachsener (!) Studenten gefällt wird. So viel zum Thema Selbstbestimmung an indischen Universitäten. Es ist ja so schon schwer genug einen Raum für gemischt-geschlechtliche Arbeitsgruppen zu finden, aber so wird es den Studenten noch schwerer gemacht und der Austausch zwischen den Geschlechtern wird noch mehr unterdrückt, der für Heranwachsende meiner Meinung nach sehr wichtig ist!

Hier gibt es auch noch einen Zeitungsartikel aus der „The Hindu“ (2. größte indische Tageszeitung) zum Nachlesen:

 http://www.thehindu.com/news/cities/chennai/iitm-may-close-doors-on-hostel-mingling/article4062529.ece

Read Full Post »

Was sich viele sicherlich fragen: Wie sind eigentlich die Professoren und was hat es eigentlich mit dieser Anwesenheitspflicht auf sich?! Erstmal was zu den Professoren: da gibt es ganz verschiedene Typen. Meine Professoren sind alle sehr nett und auch hilfsbereit gegenüber ihren Studenten, wenn es aber darauf ankommt können sie auch schon eine gewisse Strenge zeigen. Das ist manchmal auch dringend nötig bei den indischen Studenten, die mit 20 noch sehr pubertär und kindisch sind. Das kommt wahrscheinlich daher, dass die meisten von ihnen (oder fast alle?!) ihren Großteil der Kindheit mit lernen verbracht haben. Lernen um ans IIT zu kommen. DEN Universitäten in Indien. Jetzt sind sie also zum ersten Mal „frei“ von der Aufsicht ihrer Eltern. Aber zurück zu den Professoren: Ich habe wohl ziemliches Glück mit meinen doch recht mir gegenüber zuvorkommenden Professoren. Andere internationale Studenten haben da nicht so viel Glück gehabt. Ich berichte jetzt also von der Erfahrung einer anderen Studentin. Sie hat einen Kurs belegt, in dem ihr Professor sehr viel von sich hält. Er lehrt seit 30 Jahren und hat seiner Meinung nach nie Unrecht, weil er ja schon seit 30 Jahren lehrt. Daher ist es auch die allergrößte Unverschämtheit ihn Infrage zu stellen!Ganz einfache Logik. Ein indischer Student hatte bei ihm während einer Vorlesung den Fehler gemacht und sein Handy rausgeholt um eine SMS zu schreiben. Ganz großer Fehler. Sein Handy wurde einkassiert und er musste mehrere Male zu dem Professor ins Büro kommen und „betteln“ um es wieder zu bekommen. Der zweite Student der erwischt wurde hatte dann nicht ganz so viel Glück: Der Professor hat sein Handy genommen und auf den Boden geschmissen. Nicht fallen gelassen, sondern geschmissen. Er musste nach dem Unterricht zum Professor kommen, wo sein Handy wieder mehrere Male einfach von dem Professor fallen gelassen wurde. Selbstverständlich mussten beide auch den Unterricht verlassen. Handys einkassieren ist eine Sache, aber mutwillig persönliche Gegenstände der Studenten zu beschädigen geht gar nicht! Viele Professoren am IIT greifen wohl derartig gegenüber ihren Studenten durch. Es ist ja nicht so, dass die Studenten mit dem Schreiben einer SMS den Unterricht gestört hätten. Aber vor allem die PhD-Studenten werden von ihren vorgesetzten Professoren regelrecht ausgenutzt: Sie müssen mit den Motorollern tanken fahren, weil die Professoren nicht mit dem Roller das Campusgelände verlassen wollen, oder für die ganze Familie des Professors einkaufen fahren und und und. Da könnte ich jetzt noch ganz weitere Beispiele nennen.

Aber da ich niemanden langweilen will komm ich gleich zum nächsten Thema: Die Anwesenheitspflicht. Hier in Indien am IIT Madras, sowie an allen IITs in ganz Indien, herrscht die Anwesenheitspflicht. Man muss 80% Attendancy habenum das Final-Exam mitschreiben zu dürfen. Die Anwesenheit wird meistens am Anfang oder am Ende einer Vorlesung überprüft und in ein Heft eingetragen, das am Ende eines Semesters an den HoD, den Head of Department, übergeben werden muss. Dann wird überprüft ob man zur Endprüfung zugelassen wir oder nicht. Also immer fleißig zu den Vorlesungen erscheinen 😉 …

Read Full Post »

Wetter in Chennai

Wetter in Chennai

Read Full Post »

Older Posts »