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Ich hab zwar schon in einem anderen Blogeintrag (Kilometer fressen!)  erwähnt, wie das ganze Bewerbungsverfahren fürs IIT Madras an der Hochschule Bremen funktioniert (Die HS bewirbt sich für die Studenten dort; d.h. es fallen keine Portogebühren an, man braucht also nur Geduld), aber sicherlich für viele interessanter ist die Frage: was passiert wenn ich am IIT Madras angekommen bin? Der Frage gehe ich im folgenden nun nach:

Man wird zuerst von Studenten, normalerweise PhD-Studenten, vom Flughafen abgeholt und zum IIT Madras gebracht. Dort kommt man zuerst einmal ins Hostel, wo man sein Gepäck erst einmal hinstellen kann, weil man erstmal einige Wege vor sich hat! Ich bin gegen Mittag in Chennai angekommen, also blieb noch viel Zeit vom Tag. Zuerst wird man von seinem Abholer ins Office of International Relations zu Miss Kavitha gebracht. Das Büro befindet sich im 2. Stock des IC & SR -Buildings, gegenüber des Administrative Blocks. Im International Office bekommt man einen Hauf an Zetteln, welche man ausfüllen und ausfüllen lassen muss, und einen für den Anfang sehr hilfreichen „International Student Guide“. Das Medical Fitness Form musst du im International Office abgeben, daraus wird dann eine Art Krankenakte für das Campus-Hospital angelegt, das ist wichtig für irgendwelche medizinischen Notfälle. Wichtig ist, dass man immer genügend Fotos und Kopien des Admission Letters dabei hat! Und dann geht es auch schon los mit dem Papierkrieg:

Zuerst geht es auf unserer langen Reise ins CCW-Gebäude (Chairman Council of Wardens). Dort ist man dafür zuständig, in welches Hostel man kommt, in welcher Mensa man isst und wie man das Ganze bezahlt. Er rechnet einmal alles durch, dann bezahlt man Unterkunft, Campus-Versicherung (man bekommt alle Medikamente im Campus-Hospital kostenlos; optional) und Mensa, machte bei mir im Ganzen 17000 Rs., das sind rund 245€. Damit mich auch keiner falsch versteht: das ist der Betrag, den man für Juli – Dezember am IIT Madras bezahlen muss. Für uns Studenten der HS Bremen kommen da auch keine Studiengebühren drauf, da es sich ja um eine Partneruni handelt, man muss nur weiterhin den Semesterbeitrag in Bremen zahlen. Hat man die Rechnung, muss man in die Bank auf dem Campus, um das Geld dort einzuzahlen, dann bekommt man einen Beleg und mit dem muss man dann zurück zu dem CCW-Gebäude und dort abgeben. Dort bekommt man dann einen weiteren Zettel, mit dem man dann zu seinem zugeteilten Hostel muss und sich dort registrieren muss. Dann muss man in den Administrative Block und in die 4. Etage fahren, in die Academic Section, und sich dort „anmelden“, das man halt auch wirklich angekommen ist, und seinen „Joining Report“ abgeben. Dort zeigt man dann seinen Admission Letter vor und bekommt dann endlich seine „Roll Number“, die ist ganz wichtig für alles! Hat man die, kann man nämlich erst das Online-Registrierungs-Formular im „Office of the Hostel Management“ ausfüllen, sowie fast alle anderen Zettel, wie das Registration Form, in dem ihr alle eure Kurse einträgt. Dieses Formblatt muss dann jeweils von dem Head of Department und dem Head of Academic Section unterschrieben werden, vorher solltet ihr euch aber mit eurem zugeteilten Mentor treffen und besprechen welche Kurse ihr wählen solltet und könnt. Das ist sehr wichtig damit ihr nicht aus Versehen an Kurse kommt, die 2 Vorkurse hatten, von denen ihr noch nie etwas gehört habt. Zwischendurch könnt ihr auch noch ins Computer Center gehen, um euch die Zugangsdaten für euren Internetzugang und eine IIT-EMail-Adresse geben zu lassen.

Ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen, aber wenn doch, dann steht euch das International Office mit Rat und Tat zur Seite. Die meiste Hilfe könnt ihr aber von eurem PhD-Studenten erwarten, der euch vom Flughafen abgeholt hat, oder anderen Studenten auf dem Campus, die diese ganze Prozedur schon mehrere Male durchmachen mussten in und auswendig kennen. Und keine Angst! Das kann man alles nicht an 1 oder 2 Tagen schaffen, da man von jedem Gebäude hin und hergeschickt wird, und man stundenlang (!) warten muss. Ich hoffe nur für die Zukunft, dass diese Prozedur sich entbürokratisiert, die technischen Mittel gibt es ja und für eine der besten indischen Universitäten im Bereich MINT würde man das auch eigentlich erwarten ;).

Papierkrieg am IIT Madras

Papierkrieg am IIT Madras

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Hier mal ein kleiner Zwischenschub zum Bewerbungsverfahren am IIT Madras, da ich in letzter Zeit nicht so viel machen konnte weil ich immer noch etwas angeschlagen bin und erstmal wieder richtig fit werden will. Und selbstverständlich auch sehr interessant für alle nachfolgenden internationalen Studenten ;).

Also zunächst kläre ich erst einmal die Frage: Warum Indien? Warum das IIT? Das ist ganz einfach zu erklären. Ich wollte mein Auslandssemester nicht in einem „normalen“ Land verbringen, sondern die Gelegenheit nutzen ein ganz anderes Land und eine ganz andere Kultur zu erleben, nichts Westliches. Also fielen Amerika und Europa shconmal raus. Da sprang mir bei der Vorstellung der Partneruni’s sofort Indien ins Auge. In Indien hat die Hochschule Bremen für den Internationalen Studiengang Medieninformatik zwei Partneruniversitäten – das MIT (Manipal Institute of Technology) und das IIT Madras (Indian Institute of Technology). Zweiteres sprach mich auf der Suche nach einer geeigneten Uni eher an, da sie zu besten Indiens zählt und auch international sehr anerkannt ist. Bei der Auslandsbörse war Indien leider nicht vertreten, also musste ich mich selbst informieren. Aber dann ging es ans Berwerben, dazu muss man nur eine Vorraussetzung erfüllen: alle Scheine bis einschließlich des 3. Semesters vorliegen. Also schwupp, die Unterlagen für die hochschulinterne Bewerbung vorbereiten. Dazu musste man erstmal einen Auswahlzettel mit mit dem 1. – 3. Wunsch (2. Wunsch und 3. Wunsch waren bei mir das MIT und die Partneruni in der Türkei) und einen Letter of Motivation schreiben und abgeben. Dann ging das Warten los, aber nach ein paar Wochen habe ich eine Mail von Frau Diller-Kemper bekommen, dass ich einen Platz am IIT Madras bekommen habe. Da hab ich mich natürlich sehr gefreut!

Zweiter Schritt ist dann die Bewerbung an der Partnerhochschule. Dafür braucht man ein paar Unterlagen mehr:

  1. Transcript of Records
  2. Letter of Motivation
  3. Letter of Recommendation
  4. Application Form des IIT Madras (Annexure 1&2)

Das ging bei mir etwas drunter und drüber. Da mir lange nicht gesagt wurde wie ich mich nun zu bewerben habe und erst nach mehrmaligem Nachfragen wurde mir mitgeteilt, dass dafür jetzt Frau Ghorbani am Neustadtswall zuständig ist… Gut zu wissen! Ihr sollten wir dann unsere Unterlagen schicken und sie hat sich dann für uns beworben. Ein Learning Agreement war zu der Zeit noch nicht möglich, da die Kurse in Indien noch nicht fest standen und man sie noch nicht wählen konnte, weil man das erst vor Ort hier in Indien machen kann (das wird nochmal schön viel rumgerenne 😉 ). Dann irgendwann sollte man eigentlich einen Brief erhalten, mit den offiziellen Letter of Acceptance. Da sollte man aber öfters bei Frau Ghorbani nachfragen, ob es auch wirklich keine Probleme mit der Bewerbung etc. gab! Ganz wichtig!

Man sollte auch früh genug einen Flug buchen, weil die sonst recht teuer werden können. Und den Visumantrag darf man natürlich auch nicht vergessen. Dafür brauch man auch noch verschiedene Unterlagen:

  1. Reisepass, mindestens noch 180 Tage gültig und mit zwei freien Seiten. Bedruckte oder bereits bestempelte Seiten zählen nicht mit.
  2. Zwei gleiche Fotos im Indischen Format 5 x 5 cm
  3. Ausgefülltes Antragsformular
  4. Ein Schreiben des Schule, Hochschule bzw. der Ausbildungsstätte, aus dem die Dauer der geplanten Studien hervorgeht. Einen Nachweis über die Finanzierung des Aufenthalts. Bei minderjährigen Antragstellern eine
  5. Einen Nachweis über die Finanzierung des Aufenthalts (Eltern erklären für alle Kosten aufzukommen und mit wie viel Geld sie dich monatlich Unterstützen).
  6. Staatliche Anerkennung der Schule/Universität
  7.  Gebühren
  8.  (Alle schreiben in englischer Sprache)

Damit zum indischen Konsulat in Hamburg rennen, das sollte man auch nicht allzu spät machen. Am besten 2-3 Wochen davor. Und dann sich beruhigt auf den Start des Auslandssemesters freuen!

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