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Die letzten Tage am IIT Madras sind angebrochen. Der Lernstress der letzten Wochen ist immer noch zu spüren, obwohl ich „nur“ drei Final Exams und einige Abgaben hatte. Am 15.11 war Vorlesungsschluss, ab hieß es: lernen, lernen, lernen…

Also wurden viele Tage im Zimmer verbracht un gelernt. Viele Verantwortliche des IITs haben in der Zeit die Studenten reichlich mit seltsamen eMails versorgt. Inhalte der Mails waren:

  • Energiedrinks sind gefährlich. Letztes Semester soll es 2 Studenten gegeben haben, die nur wegen Energiedrinks 2 Monate lang nicht geschlafen haben. (Ich denke nicht dass man nur mit Hilfe von Energiedrinks 2 Monate lang nicht schlafen kann, da müssen andere Faktoren auch eine Rolle gespielt haben,wie der hohe Lerndruck etc.)
  • Man solle sich immer warm anziehen weil es Abends kalt wird (okay, das stimmt), gesundes und gekochtes Essen zu sich nehmen (ob das Essen in der Mess auf Dauer wirklich gesund ist lasse ich jetzt mal im Raum stehen) und in der Prüfungszeit hitzige Diskussionen vermeiden (aha, warum auch immer)
  • Ausnahmsweise wurde das Internet in diesem Zeitraum den ganzen Tag angelassen, aber auch hier wieder eine Mail: Man solle es doch gewissenhaft benutzen und nicht zu viele Filme schauen.

Bei solchen eMails fühle ich mich eher etwas bemuttert und nicht als erwachsener, selbstständiger Student wahrgenommen. Obwohl man dazu leider sagen muss, dass die meisten Studenten am IIT wirklich diese „bemutternde, strenge Art“ irgendwie noch brauchen, weil sie größtenteils (vor allem die B-Techs) noch nicht wirklich sehr reif und eigenständig sind.

Aber genug davon. Komme ich nun zu einem Resümee der Kurse die ich am IIT belegt habe:

Operating Systems:

Dieser Kurs bringt mir 3 indische Credits ein (=6ECTS). Statt fand er im E-Slot bei Professor Kamakoti. Der Kurs an sich war sehr theoretisch, in den Vorlesung stand Kamakoti an der Tafel und hat sein mit Hand geschriebenes Skript vorgetragen. Manchmal auch ohne Skript. Schon vor dem ersten Quiz habe ich gemerkt, dass hier ganz schön viel theoretisches Wissen abverlangt wird. Vor allem Kenntnisse aus Vorkursen, die ich nicht belegt hatte. Das war sehr schlecht, weil doch Kamakoti selbst mir diesen Kurs vorgeschlagen hat, nachdem ich ihm meine Vorkenntnisse geschildert hatte. Nach Gesprächen mit ihm meinte er, dass „wir das schon packen würden“. Ahja, sehr zuversichtlich. Das 2. Quiz sowie das Final Exam hatten es auch in sich, mal sehen wie letzteres gelaufen ist. Ich weiß jetzt mehr über Betriebssysteme als vorher und der Kurs hat mir schon dabei geholfen ein Betriebssystem und seine Arbeitsweise besser zu verstehen. Ich weiß jetzt was Deadlocks sind, wie sie entstehen, wie sie vermieden werden können und vieles mehr.

Introduction to Database Sytsems:

Der Kurs ist 4 indische Credits Wert, fand im D-Slot statt und der betreuende Professor heißt Kumar. In diesem Kurs wurden mir die Grundlagen von Datenbanken beigebracht. Vom Entity-Relationship-Modell über Relationale Algebra bis hin zu SQL und Query-Optimization. Auch ein sehr theoretischer, aber immerhin mit Power-Point-Präsentation. Zusätzlich dazu gab es Tutorials, die aus nicht benoteten Arbeitszetteln bestand, und ein Assignment. Ziel des Assignments war es, eine relationale Datenbank mit dazugehörigen Spezifikationen, Entity-Relationship-Model zu entwickeln und zum Schluss ein Programm für den Datenbankzugriff zu schreiben. Diese praktische Aufgabe war ein ganz guter Gegenpol zu den theoretischen Vorlesungen.

Marketing Management:

Diesen Kurs fand ich persönlich sehr interessant. Er ist 3 indische Credits wert, fand im G-Slot statt und der Professor hieß Jayachandran. Der Kurs war ein rein theoretischer Kurs ohne zusätzliche Assignments. Er beschäftigte sich mit Marketing-Strategien und dem Management der Marketing-Resourcen einer Firma und deren Vorgehensweisen. Mal etwas ganz anderes als die anderen „Computer Science“-Kurse, die ich gewählt hatte.

 

Im Großen und Ganzen sind die Kurse am IIT Madras reine Vorlesungskurse. Es gibt zwar zusätzlich zu manchen Vorlesungen Labore, aber eben leider nicht zu allen. Und für Medieninformatik-Studenten sieht es da dann nochmal ein Stückchen mauer aus.  Es gibt zum Glück die Möglichkeit Kurse an anderen Departments zu belegen, wie dem Department for Management Studies oder dem Department for Humanity Studies. Hätte ich das ein bisschen früher gewusst oder hätte mir jemand das früher gesagt hätte ich denke ich im Nachhinein etwas andere Kurse gewählt.

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Nachdem man erst einmal lange Wege zurücklegen musste um unter anderem auch die Kurse zu wählen, habe ich fast die erste komplette Unterrichtswoche am IIT Madras verpasst. Zwar ist diese als eine Art Orientierungswoche gedacht, in der man noch Kurse wechseln kann, trotzdem hat man dadurch schon relativ viel Stoff verpasst, welchen man nachholen muss.

Folgende Kurse werde ich während meines Auslandssemesters belegen: „Operating Systems“ + „Operating Systems Lab.“, „Introduction to Database Systems“ und „Marketing Management“. Meine erste Unterrichtsstunde hatte ich in dem Kurs „Marketing Management“. Der Professor ist aufgrund seines sehr starken indischen Dialekts schon kaum zu verstehen, noch dazu redet er wirklich sehr leise. Und bei einer Kursstärke von rund 80 Studierenden + Klimaanlage und Ventilatoren sieht man manchmal nur seine Lippen Bewegungen ausführen.

Der zweite Kurs war „Introduction to Database Systems“. Hier war der Professor wirklich technisch sehr fortschrittlich ausgerüstet (im Vergleich: Der Prof zuvor hat von einem Blatt Papier abgelesen vorgetragen). Er hatte ein Wireless-Mikrofon, verbunden mit Lautsprechern, damit ihn auch wirklich jeder versteht + PowerPoint-Präsentation über einen Beamer. Der einzige Nachteil bei der ganzen Geschichte: Stromausfälle. Nach rund 20 Minuten Vorlesungen war der Strom weg und der Professor kommentierte das ganze nur mit „This usually doesn’t happen“ und alle mussten lachen. Normalerweise fällt der Strom auch nicht in den Department-Gebäuden aus, da sie eigentlich eine separate Stromversorgung haben. Passiert es trotzdem, schaltet sich ein anderer Generator ein, dies dauert rund 1 Minute.

Der dritte Kurs „Operating Systems“ wurde in das Mechanical Engineering Department verlegt, aus dem Grund, dass die Vorlesung mit einer Videokonferenz gehalten wird. Der Raum ist im Gegensatz zu den anderen Räumen sehr modern ausgestattet, d.h. die man sitzt nicht auf Holzbänken sondern auf Sitzbänken mit Polstern. Noch dazu gibt es 3 große Monitore in dem Raum und mehrere Kameras. Die Vorlesung wurde von Professor Kamakoti gehalten und an Universitäten in Jaipur und Mandi übertragen. Falls man nicht richtig mitgekommen ist kann man sich die Vorlesungen auch nochmal online ansehen, da sie auch aufgenommen werden.

Ein Klassenzimmer

Ein Klassenzimmer

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